Die ursprünglich als eine linke politische Abgrenzung zum Punk entstandene Hardcoreszene bietet eine Reihe von Anknüpfungspunkten, die in der Konsequenz neonazistischen Akteuren einen Einstieg und eine Etablierung in dieser Subkultur ermöglichen. Hass, Patriotismus, Gewalt, Recht des Stärkeren, Rassismus, Homophobie und Sexismus begleiten Hardcore nahezu von Beginn an. Die Akzeptanz solcher Symbolik und Inhalte wurde durch die Ausdifferenzierung der HC-Punk-Szene in den 80er-Jahren und kommerzielle Interessen begünstigt, antifaschistische Interventionen wie heute unter dem Begriff der Grauzone blieben weitgehend erfolglos. Im Gegenteil: Image, Symbolik und Attitüde des „Tough Guy”-Rebellen, die Inszenierung von Männlichkeit, Gewaltverherrlichung, Sozialdarwinismus – und damit das konservative, reaktionäre Gedankengut – werden von wichtigen Szeneprotagonisten und Labels als Äußerungen einer Subkultur verteidigt und schlimmer noch in den alternativen Jugendzentren als antifaschistischer Soundtrack präsentiert.
30. Mai 2015 – 18:00 Uhr
K4
Kiefernstraße 4
Düsseldorf
Schreibe einen Kommentar