Allgemeiner Rechtstrend und die extreme Rechte in Italien
Referent: Jörg Kronauer (Freier Journalist und Buchautor)
Die Meinung, der Faschismus sei sicherlich nicht “das absolute Böse” gewesen, gehört zum Grundbestand extrem rechter Ideologie. In Italien wird diese Ansicht keinesfalls nur von abseitigen Splittergruppen vertreten, sondern zum Beispiel auch vom Bürgermeister der Hauptstadt Rom. Seit den 1980er Jahren verschieben sich die politischen Koordinaten in dem Land deutlich nach rechts. Der Prozess hat sich weiter beschleunigt, als Silvio Berlusconi 1994 zum ersten Mal Faschisten in die Regierung holte. Jenseits von Mussolini-Anbetern und tatsächlich oder vermeintlich geläuterten Faschisten spielt in Italien weiterhin die Lega Nord eine wichtige Rolle, die mit ihrer rassistischen Agitation in gleich mehreren Großstädten Bürgermeisterposten erobern konnte und jahrelang an der Zentralregierung beteiligt war. Auch außerparlamentarisch ist die extreme Rechte in Italien im Aufwind; bekanntestes Beispiel ist die Häuserkampfbewegung Casa Pound.
Der Vortrag bietet einen Überblick über den Rechtstrend Italiens in den letzten 20 Jahren und über aktuelle Entwicklungen in der italienischen extremen Rechten.
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