Kontinuitäten und Veränderungen – eine Bestandsaufnahme
Die neonazistische Szene in Dortmund ist weiterhin höchst aktiv und gewaltbereit. Ihre AkteurInnen sind personell und organisatorisch gut aufgestellt und bundesweit vernetzt. Jahrelang verübten vor allem die
“Autonomen Nationalisten” um den “Nationalen Widerstand Dortmund” Anschläge auf linke Wohn- und Kulturprojekte und demokratische Institutionen sowie Übergriffe auf antifaschistische und alternative
Jugendliche. Seit 2009 zeichnen auch vermehrt Mitglieder der “Skinhead-Front Dortmund-Dorstfeld” für körperliche Attacken auf MigrantInnen und AntifaschistInnen verantwortlich.
Lange Zeit beschäftigten sich nur antifaschistische Gruppen mit den Neonazis, machten auf ihr Treiben aufmerksam, organisierten Gegenaktionen oder setzten sich anderweitig zur Wehr. Weitere, beispielsweise strafrechtliche Konsequenzen hatten die Neonazis lange Zeit nicht zu befürchten.
Erst seit etwa vier Jahren verändert sich von Seiten der Zivilgesellschaft, der Stadtoberen, Polizei und Justiz allmählich der Umgang mit der Neonazi-Problematik. Die Stadt brachte beispielsweise
einen “Lokalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus” auf den Weg, und die Polizei stellte – nach dem Wechsel des Polizeipräsidenten – eine Sonderkommission auf die Beine, die den “Nazis auf die Füße treten” soll.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuell bestehenden Neonazi-Gruppierungen, informiert über deren Arbeitsschwerpunkte und Handlungsstrategien sowie über drei aktuell laufende bzw. anstehende
Prozesse gegen Dortmunder Neonazis. Darüber hinaus wird nachgezeichnet, wie sich der Umgang der lokalen Akteure mit den Nazis gewandelt hat und welche Auswirkungen dieses auf die örtliche extreme
Rechte hat.
INPUT – antifaschistischer Themenabend findet jeden letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Zentrum Hinterhof, Corneliusstr. 108 in Düsseldorf statt. Unregelmäßig werden INPUT-Spezial-Veranstaltungen an wechselnden Orten angeboten, zumeist im Düsseldorfer Kulturzentrum zakk oder im Buchladen BiBaBuZe. Veranstalter: Antifa-Arbeitskreis an der FH Düsseldorf und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland
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